Im Kreis Rhein-Sieg hat die SPD als einzige Fraktion in der Verbandsversammlung gegen die Erhöhung der Tarife im Verkehrsverbund Rhein-Sieg (VRS) gestimmt. Darüber informierten Paul Lägel und Otis Henkel, die beide sowohl der SPD-Kreistagsfraktion Rhein-Sieg als auch der SPD-Fraktion Wachtberg angehören. „Auch wenn es richtig ist, dass die Kosten des VRS gestiegen sind, so ist es in Zeiten des Klimawandels das absolut falsche Signal, die Preise zu erhöhen“, so Lägel, Mitglied von Kreistag und Gemeinderat. „Der VRS ist jetzt schon einer der teuersten Verkehrsverbünde in Deutschland. Ab 2025 werden die Tickets nochmals um durchschnittlich 5,9 Prozent teurer. So kann die Verkehrswende nicht gelingen.“
Die SPD fordert die schwarz-grüne Landesregierung auf, zusätzliche Gelder bereitzustellen. Die Kommunen dürfen nicht auf den Kosten sitzen bleiben. Außerdem muss Einsparpotential konsequent genutzt werden, etwa durch Zusammenlegung der vier Verkehrsverbünde in NRW. Ein einziger NRW-Verkehrsverbund ist effizienter und fahrgastfreundlicher als der bestehende Flickenteppich. Stattdessen planen der Aachener Verkehrsverbund und der VRS für 2026 lediglich einen gemeinsamen Rheinlandtarif. Das klingt nicht nach großer Effizienzsteigerung. Und schneller muss es auch gehen.
Leidiges Thema in Wachtberg ist, dass Fahrten nach Bad Godesberg wegen des Grenzübertritts unverhältnismäßig teuer sind. So kostet eine Fahrt von der direkt an der Grenze zu Wachtberg gelegenen Bonner Haltestelle Sonnenberg zur Rheinallee 3,50 €. Steigt man eine Haltestelle früher in Pech ein, zahlt man heute 4,70 € bald wohl 5 €. 10 € für einen Fahrt ins nahe Bad Godesberg und zurück ist absurd, da steigt kaum jemand vom gewohnten Auto in den Bus um.
Wir brauchen eine umfassende Strukturreform und einen wirklich attraktiven Nahverkehr. Bisher hat die schwarz-grüne Mehrheit in der Verbandsversammlung und der Landesregierung dazu außer Preiserhöhung nicht viel bewegt.