SPD Fraktion macht sich Sorgen um Wachtberger Künstler

Wie viele Künstler und Kulturschaffende in dieser Zeit widmet sich Willi Reiche nicht nur seiner Kunst, den kinetischen Objekten.  Vielmehr ist der Wachtberger Künstler, der 2019 mit Schülern unseren Wachtberger Drachen im Kreisel am Einkaufszentrum erschaffen hat, durch den erzwungenen Corona-Stillstand zum Überlebenskünstler geworden.

 

Seit einem Jahr können Künstler*innen nicht mehr öffentlich auftreten, keine Galerien und Ausstellungen besuchen oder ausrichten. Öffentliche Kunst- und Kulturprojekte sind allesamt abgesagt. Dadurch sind für die Kulturschaffenden die Möglichkeiten, ihre Kunstwerke zu präsentieren und neue Kontakte zu knüpfen, erheblich gesunken.

 

Wie überlebt nun ein Künstler eine solche Zeit und hat der Stillstand Auswirkungen auf sein kreatives Schaffen? Um das zu erfahren, hat sich die Beraterin der Wachtberger  SPD Fraktion, Susanne Straub,  mit Willi Reiche und seiner Partnerin Tania Beilfuß in der Kunstmaschinenhalle in Remagen getroffen, wo der Künstler seine kinetischen Objekte ausstellt.  Wo man eher einen entmutigten Menschen erwartet hätte, wurde man schnell eines anderen belehrt. Voller positiver Energie und Freude hat Willi Reiche seine imposanten, originellen und kreativen Kunstwerke demonstriert und erläutert. Sie sind überwiegend aus ausrangierten Metallteilen der Werkzeugindustrie und Landwirtschaft verblüffend neu zusammengestellt und in einem „Perpetuum mobile“ verbunden.

Um ohne Ausstellungsmöglichkeiten finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen, mussten sich Willi Reiche und seine Partnerin auf eine für sie neue Suche nach Fördertöpfen für freischaffende Künstler*innen  machen. Dies ist gar nicht so einfach, da es für diese Berufsgruppe keine bundeseinheitlichen Hilfen gibt. Man muss sich durch unterschiedliche, meist projektbezogene Fördertöpfe hangeln. Oft ist die Arbeit aber vergebens, da die Anzahl der eingereichten Konzepte im absoluten Missverhältnis zu den verfügbaren Mitteln steht oder das Projekt den Vorstellungen der Jury nicht entspricht.

 

Die tatsächlich ausgezahlte Fördersumme folgt dann leider zumeist dem Sprichwort: „Zum Leben zu wenig, zum Sterben zu viel“. Um unter diesen schwierigen Bedingungen so optimistisch und begeisterungsfähig zu bleiben, muss man schon ein wahrer (Überlebens-) Künstler sein. Die Gemeinde Wachtberg ist stolz auf ihre bedeutsamen Künstlerinnen und Künstler. Wir sollten sie in dieser Zeit nicht allein lassen.

 

Ein Besuch in der Kunstmaschinenhalle in Remagen ist unbedingt empfehlenswert!!

Es ist eine Anmeldung erforderlich, per E-Mail oder telefonisch, es gilt die Corona-Bekämpfungsverordnung Rheinland-Pfalz. Der Künstler selbst erläutert, sofern gewünscht, im Rundgang die einzelnen Kunstmaschinen und gibt Einblick in deren Entstehungsgeschichte.  

Infos unter www. kunstmaschinenhalle.de

Susanne Straub