Gebundener Ganztag in Wachtberg: Sinnvoller Schritt oder verfrühte 

Initiative?

Der Vorstoß der Grünen hinsichtlich eines Pilotprojektes „gebundener Ganztag“ an einer Wachtberger Grundschule, nachzulesen im „Wir Wachtberger“ vom 3.2.2024, kommt überraschend. Obwohl die offenen Ganztagsschulen (OGS) dort erst einmal ausführlich gelobt wird, werden am Ende dennoch die Vorzüge des gebundenen Ganztags als Gesamtkonzept betont und die Verwaltung wird mit diesem Projektbeauftragt.   

Dies wäre eine wichtige neue Weichenstellung, die wir zum jetzigen Zeitpunkt für verfehlt halten. 

Denn erstens müssten Schulen, die bereits durch die Digitalisierung belastet sind, ausführliche Konzepte für den gebundenen Ganztagsbetrieb entwickeln. Der Wunsch nach einem Ganztagsbetrieb sollte jedoch von Eltern und Lehrern vorangetrieben werden und nicht von der Politik. Zweitens wären für die Einführung des Ganztagsbetriebes Investitionen in Räumlichkeiten und Personal erforderlich, zusätzlich zu den bauliche Maßnahmen, die in den Wachtberger Schulen gerade durchgeführt wurden beziehungsweise noch in der Umsetzung sind, um die Bedingungen für den Unterricht zu verbessern. Beispielsweise ist nur an der Berkumer Schule eine ausreichend große Mensa vorhanden, eine notwendige Voraussetzung für die gebundene Ganztagsschule.

Statt nach neuen Projekten zu rufen, sollte doch zunächst das Begonnene abgeschlossen werden. So hat die längst überfällige Sanierung der Grundschule in Villip, wo es unter anderem um die Schaffung von ausreichendem Unterrichtsraum und einer angemessenen Aufenthaltsqualität geht, hat noch immer keinen belastbaren Zeitplan. Es ist nun wichtig, die Ressourcen hier zu bündeln, bevor man sich neuen Aufgaben zuwendet.